Schlacht bei Näfels − «Näfelser Fahrt»

Am ersten Donnerstag im April erinnert die Gedenkfeier «Näfelser Fahrt» an den Sieg in der Schlacht bei Näfels, dank dem sich die Glarner 1388 von den Habsburgern lösen konnten.

An der Landsgemeinde 1387 hatten sich die Glarner eine Verfassung gegeben, welche die Loslösung von der fremden Herrschaft beinhaltete. Die Habsburger liessen sich dies nicht gefallen und überfielen im April 1388 die Glarner. Unterstützt von einigen Urnern und Schwyzern konterten die Glarner den Angriff am Rautiberg in Näfels mit einem Steinhagel. Sie nutzten die Verwirrung und trieben das mehrfach überlegene Heer in die Flucht. Die Näfelser Fahrt gilt im Glarnerland als höchster Feiertag.

Fahrtsfeier

Der Ablauf des kantonalen Feiertages «Näfelser Fahrt» geht auf einen Landsgemeindebeschluss von 1835 zurück. Am ersten Donnerstag im April (ausser er falle in die Karwoche), ziehen um 7.15 Uhr vom Zeughaus Glarus militärische Ehrenformation, Harmoniemusik, Tambouren, Glarner Kantonaler Gesangverein und manche Glarner und Glarnerinnen Richtung Näfels. Gleichzeitig begibt sich die katholische Prozession, angeführt von Kreuz- und Fahnenträgern, von der St. Fridolins Kirche Glarus aus nach Näfels, wo sich die beiden Züge im Schneisingen mit den Unterländern vereinigen. Dort, beim ersten Gedenkstein, nimmt die Feier nach dem Eintreffen der Regierung ihren hochoffiziellen Anfang mit der von Musik und Gesang umrahmten Rede des Landammanns oder Landesstatthalters. Danach begibt sich der Festzug vorbei an Gedenksteinen, bei denen die Prozession Gebete verrichtet, zum Fahrtsplatz.

Auf das von Gesangsverein und Harmoniemusik begleitete Lied «Grosser Gott, wir loben Dich», folgt das Verlesen des mittelalterlichen Fahrtsbriefes. Dieser schildert Vorgeschichte und Hergang der Schlacht und nennt die Namen der 1388 im Zusammenhang mit der Schlacht bei Näfels Umgekommenen. Darauf hält abwechselnd ein reformierter oder katholischer Geistlicher die Predigt, der sich ein musikalischer Vortrag anschliesst. Dann ziehen die Züge zum Schlachtdenkmal, wo den beiden Vereinen zugehört und die Landeshymne mitgesungen werden kann. Nach dem Gang zum elften Gedenkstein enden Bittgang und offizielle Feier gemeinsam mit dem feierlichen Hochamt in der Pfarrkirche Näfels, während auf den Näfelser Strassen längst lebhaftes Markttreiben herrscht.

Schlacht bei Näfels − «Näfelser Fahrt»